Über Moto-Aventura
Über Spanien
E / F / GB
Infos/Tipps
Spanien 2000
Nordspanien 2004
Pyrenäen 2006
Spanien 2007
Pyrenäen 2008
Region Valencia 2009
Pyrenäenkratzer 2009
Nordspanien 2010
Andalusien 2011
Zentralspanien 2012
Pyrenäen 2013
Frankreich 2014
Pyrenäen 2015
Frankreich 2016
Nordspanien 2017
Pyrenäen 2018
Nordspanien 2019
Deutschland 2020
Deutschland 2021
Nordspanien 2022
Norwegen 2023
Sardinen 2024
andere Touren
Kurztouren
Tagestouren
Córdoba oo Nürnberg
Planungen/News
Kontakt/Impressum


 Nordspanien III./España verde III./L'Espagne verte III./Green Spain III. 2022 

 Tour Kantabrien/Asturien II.
 

lizenzfreie Music von Jamendo

 

Vorbericht

Nächstes Jahr (2022) wollen wir versuchen weiter Richtung Westen hinaus zu reiten. So soll ein weiteres Kapitel des Tourbuchs Nordspanien mit der Tour Nordspanien III. geschrieben werden.

Die logische Fortsetzung der Touren Nordspanien I. (Kantabrien/Baskenland/La Rioja/Kastilien/westliche Pyrenäen) aus 2017 und II. (Kantabrien/Asturien I.) aus 2019.

Mit der anstehenden Tour wollen wir auch die Einschränkungen der letzten 2 Jahre endlich hinter uns lassen. Wir werden sehen, ob das so funktioniert . . .

Natürlich werden wir auch diesmal wieder darauf abstellen, dass man im grünen Spanien mit besonderen, klimatischen Verhältnissen zu rechnen hat und so wird die Tour deshalb wieder knapp 2 Wochen in Anspruch nehmen.

Im Moment ist noch nicht klar, wer von den Locos dann dabei sind wird. Die Planung sieht derzeit eine max. Kapazität von 8 Fahrer vor.

In Sachen Fahrzeugkombination schlugen wir seit Frühjahr 2021 wieder einmal einen neuen Weg ein. Wir haben uns selber ein Transportfahrzeug beschafft und für unsere Bedürfnisse hergerichtet. Wie bei den Touren ab 2016 wird wieder ein Motorradanhänger der Firma FiWeCo die Zugkombination komplettieren.

Wir sind schon sehr auf den großen Test mit unserem sogenannten "LocoMobil" gespannt.

 

 P l a n u n g 

(Stand: 08/2020)

  von nach Touren/-kilometer   Übernachtung
1. Tag Nürnberg Nordspanien   Anfahrt
2. Tag Nürnberg Nordspanien   Anfahrt
 
3. - 12.Tag     11 mögliche Touren (+KulTouren)/ca. 3400
  Nähe Oviedo
13. Tag Nordspanien Nürnberg   Rückfahrt  
14. Tag Nordspanien Nürnberg   Rückfahrt  
      Gesamt: ca. ???? km    

 

- Anmietung 6er-Anhänger (FiWeCo) 

- 2 mögliche Unterkünfte im Bereich Asturien reserviert für Mai/Juni 2022

- Transportfahrzeug LocoMobil

- Zusage von 5 Mitfahrern (bis 13.11.21)

- Absage eines Mitfahrers (12.05.2022)

 

Das Team (Stand Mai 2022): Dieter, Martin, Peter, Kalle


 

 

W i r   s i n d   z u r ü c k !

 

12.06.2022: Anhänger zurückgegeben

Stand: 12.06.22


 

 Nordspanien / España verde / L'Espagne verte / Green Spain 2022 

 

D i e   T o u r e n 

Infobox:

 Nordspanien III.: Asturien / Kastilien / Kantabrien 2022 

Tag Datum Tour Tourenkilometer
1./2. Sa./So., 28./29.05.22 Anfahrt Nürnberg - Pola de Laviana
*ca. 1900 km
3. Mo., 30.05.22
Tour SüdOst
ca. 240 km
4. Di., 31.05.22
Tour NordOst I. (Wasserhöhlen) ca. 205 km
5. Mi., 01.06.22 Tour SüdWest I. (Stauseen I.) ca. 275 km
6. Do., 02.06.22
Relaxtag (Küste)
 
7. Fr., 03.06.22
Tour West I. ca. 260 km
8. Sa., 04.06.22
Kulturtag Oviedo/Gijon  
9. So., 05.06.22
Tour West II. ca. 290 km
10. Mo., 06.06.22
Tour Ost
ca. 220 km
11. Di., 07.06.22 Überraschungstour El Montero I. (Hinfahrt/Stauseen II.) ca. 275 km
12. Mi., 08.06.22
Überraschungstour El Montero II. (Rückfahrt)
ca. 240 km
13. Do., 09.06.22 Tour NordWest (Leutchttürme)
ca. 265 km
14. Fr. 10.06.22 Abschlusstour NordOst II.
ca. 140 km
15./16. Sa./So., 11./12.06.22
Rückfahrt Pola de Laviana - Nürnberg
*ca. 1900 km
      Gesamt ohne *: ca. 2400 km

 

 

Tourenteilnehmer/Compañeros/Compagnons de vojage/Passengers:

Vorne: Peter L.,

Hinten: Kalle L., Dieter L., Martin R.

 

Fotos Nordspanien III. 2022

 

Tourenbericht Nordspanien III.

Nach den vergangen zwei Jahren (2020/2021) in denen wir trotz "bestimmter Widrigkeiten" versuchten Touren in dem uns vertrauten Modus zu fahren (und dann auch tatsächlich gefahren sind), wollten wirs 2022 wieder „anders normal“ laufen lassen. Ein weitere "Nordspanien-Konzepttour" sollte uns wieder in diese normale „Tourspur“ zurück bringen.

Die logische Fortsetzung der Tour Nordspanien II. (Kantabrien/Asturien) aus 2019 sollte uns helfen wieder ins "Gewohnte" zurückzufinden, hierzu galt es einen adäquaten Ausgangspunkt für die Tour zu finden.

Die Planung sah demnach vor, die 10 geplanten Einzeltouren vom 1900 Kilometer entfernten und für die Touren zentral gelegenen Hotel/Restaurante Canzana, hoch über Pola de Laviana, zu fahren.

Bereits im März 2021 wurde, wie vorab berichtet, ein entsprechendes Sesselwägelchen ("Das LocoMobil") angeschafft und bedürfnisorientiert umgebaut. Man hofft damit zukünftige Touran- und Rückfahrten relativ eigenständig und kostengünstig selbst gestalten zu können. Auch in Sachen Motorradanhänger . . . nichts Neues . . .

Das Konzept von Werner Fischer (Fiweco) mit seinen Anhängern ist für uns nach wie vor stimmig und passt voll zu unseren Bedürfnissen. Für die nächstjährige Tour nach Norwegen (2023) werden wir auch wieder auf die Unterstützung von Werners Fuhrpark zugreifen.

Leider hat sich unsere Hoffnung die Tour mit einem mindestens 6-Mann soliden Team zu fahren, nicht erfüllt. Den Koffer hatte unmittelbar vor der Tour mit seinem Roller eine unfallverantwortliche und anschließend flüchtig gegangende Fahrerin eines Arsch....fahrrads "abgeschossen". Many und Gämm konnten aus anderen Gründen nicht mit uns "entspannen". So sollten Martin, Dieter, Peter und ich diesmal die Tour zu viert fahren und den "Locos-Mythos" hochhalten, bzw. neu aufleben zu lassen . . .

Da es die letzen beiden Jahre/Touren (2020 + 2021) auch keinen Bericht gab, werden wir sehen, wie es dann damit läuft . . .

 

 

1./2. Tag, Samstag/Sonntag, 28./29.05.2022

Aufladen und Anfahrt Nürnberg/Röthenbach – Pola de Laviana/Canzana

Werner Fischers 6er-Anhänger war bereits im Laufe der vorangegangenen Woche geholt worden. Die Entkoppelung von Abholen und Aufladen, letzteres fand zuerst im Nürnberger Südwesten statt, entspannte die Situation zusätzlich.

Natürlich waren wieder die üblichen „Verdächtigen“ vor Ort, mehr oder weniger zur Unterstützung. Das Aufladen ging entsprechend schnell von der Hand, kurzfristig wurde auch ein Schlafplatz eingerichtet.

Schließlich sollten wir noch nach Röthenbach fahren, um Dieter abzuholen.

Die Fahrt nahm so ihren Verlauf, die Vorräte waren gut aufgefüllt und die Stimmung war grundsätzlich "ausgelassen", bisweilen überschwenglich . . . man "baute" kurzfristig noch praktische Gimmicks ein  . . .

. . . die einen vereinfachten und schnellen Zugriff auf lebensnotwendige Funktionalitäten erlaubte.

Spätestens mit dem Anbruch der Nacht, konnte dann auch die eingebaute Discobeleuchtung in Aktion treten . . . und so dauerte es wieder nicht lange bis es, diesmal zu den passenden Klängen von ABBA, zur ersten "Erruption" von Emotionen kam . . .

. . . und im Bus (für in Fahrtrichtung rechts Sitzende) „die Hölle (Hölle, Hölle) los brach“ (für die in Fahrtrichtung links Sitzenden war die Vorlauftemperatur noch nicht erreicht) . . . und schließlich die Nacht herum war.

Aber irgendwann geht die Sonne auf und spätestens dann musst du der Wahrheit ins Auge sehen (gilt auch für durchzechte Nächte und all ihren Ergebnissen).

In unserem Fall war das Ergebnis der Nacht nicht besonders „nachtragend“ (jedenfalls waren keine Unterhaltszahlungen oder Hammerwerfen in der Gedächtnishalle angefallen).

Relativ ausgeschlafen . . .

. . . erwartete uns, da waren wir bereits in Südwesten Frankreichs, ein Petite Dejeuner (Frühstück). Die einzelnen Schlemmerkomponenten hatte man sorgsam vorbereitet.

Mit jedem weiteren Kilometer nach Südwesten des europäischen Kontinents steigerte sich die Vorfreude . . . die geliebten Pyrenäen lagen vor uns . . .

. . . gewisse Aussichten kamen uns bekannt vor . . .

 

. . . irgendwann sollte man dann aber auch ankommen.

Das eine "Empfangskomitee" bestand aus Bikern, die ihre Wochenendausfahrt absolvierten. Die netten Begrüßungsgesten (rechtes Bein seitlich ausgestellt) beim Überholen auf der Autobahn A-64 zeigen, dass man hier kein Problem hat, wenn Biker nicht auf dem eigenen zwei Rädern anreisen.

Das andere "Empfangskomitee" im Hotel Canzana ignorierte uns zunächst (hatten ja auch keins bestellt, bzw. erwartet). Fairerweise muss man dazu sagen, dass zu dieser Jahreszeit in Spanien an jedem Wochenende (bis Ende Juni) die Kommunionen stattfinden. Das Canzana war in allen Belangen (Unterkunft und Verköstigung) deshalb komplett ausgebucht.

Da wir mit christlichen Gebräuchen (und auch sonstigen "Gepflogenheiten" mit Kindern, die man in die Obhut von christlichen Vertretern und der sie vertretenden/schützenden "Institution" Kirche gibt) nichts zu tun hatten bzw. zu tun haben wollten, war die erste Herausforderung, die es nach der Ankunft zu lösen galt, die Fahrzeugkombination aus LocoMobil und 6er-Anhänger so aufzustellen, dass wir:

1. die Schräglagen des Parkplatzes ausglichen

2. niemand beim Ausparken behinderten

3. möglichst schnell abluden und die gebuchten Zimmer beziehen

Es sollte uns soweit alles gelingen. Allerdings nahm man doch irgendwann Kenntnis von uns und so kamen wir zum ersten Mal in Kontakt mit dem Mann der uns zunächst ansprach, gestenreich einwies und schließlich auch noch tatkräftig beim Entladen unterstützte (indem er tatsächlich selbst Hand anlegte).

Unser „Herbergsvater“ . . . Javier

Wie sich schnell heraus stellen sollte, ein wahrer Glücksfall . . . dazu aber später mehr . . .

Sofort waren wir eingeladen zur Verköstigung asturianischer Küche, was im Detail zwar nicht jedem zusagte (Schweineschwarte und Cabrales und andere Leckereien waren auch dabei) . . . aber die Auswahl glich es zum Mittel hin aus . . .

Die Zimmer und der Ausblick (auf Pola de Laviana) waren phänomenal . . .

 

Das Feld für eine weitere gigantische Nordspanientour war somit bestellt . . . eben 2022.

 

3. Tag, Montag, 30.05.2022

Tour SüdOst

An dem Morgen sollten wir zum ersten Mal schön den knappen Kilometer vom Hotel bis zur AS-117, auf der LV-4 abschwingen.

Unser Toureinstieg und -ausklang, für die kommenden Tage. Es hatte ein Bisschen was von Ab- und Auffahrt vom Hotel Coma Bella nach St. Julia de Lloria (Tour Pyrenäen 2018), hier in Asturien allerdings die stark verkürzte Version davon.

Die AS-117 führte uns über Pola de Laviana hinaus bis Barredos. Ab da bis Nava auf den AS-382/AS-338/AS-251 bekommst du auf den knapp 20 Kilometern bis Nava richtig anspruchsvolle Kurvenlagen. An dem Morgen sollten wir es noch langsam angehen lassen, weil es noch nicht abgetrocknet hatte.

Ab Nava wechselten wir Richtung Osten auf die Carretera (Bundesstraße) N-634 über Infiesto hinaus, bis fast nach Cangas de Onís. Die N-634 eine schnelle, breite, griffige Straße mit schönen Ausblicken entlang des Rio (Fluss) Piloña, an der auch ein Teil der Bahnstrecke OviedoSantander (wiederum Teil des Ferrocarril de Vía Estrecha) entlang geht.

Wir wechselten nach ca. 30 km auf die Nebenstrecke PR-9 bis wir dann in rauskamen.

Ab Cangas de Onís ging es für uns auf die N-625 Richtung Süden und damit direkt zur/durch die Schlucht (Desfiladero de los Beyos) von Beyos, die vom Rio (Fluss) Sella gestaltet wurde. Landschaftlich und fahrtechnisch ein Traum für jeden Motorradfahrer.

Wir sollten diese Traumstrecke bei einer unserer späteren Touren auch nochmal in die entgegen gesetzte Richtung fahren.

An einem der Stopps (Aussichtspunkt Mirador de Oseja de Sajambre) trafen wir auch auf einen Urlauber aus unserer Region (Franken).

Unmittelbar nachdem wir den Puerto del Ponton passiert hatten, bogen wir nach links zum nächsten Tourabschnitt hin auf die LE-2711 ins Valdeón-Tal über Posada de Valdeon ab. Im Bereich der Aussichtspunkte Mirador de Panerrueda, Mirador de Piedrashitas und Mirador de Valdeón bietet die Route phantastische Ausblicke ins Valedeón-Tal.

Kleine Nebengeschichte

Von Posada de Valedeón könnte man entlang des Rio Cares bis nach Cain de Valdeón hochfahren. Ab hier ist zwar die Weiterfahrt mit Kraftfahrzeugen nicht mehr möglich, allerdings gibt es hier einen interessanten Wanderweg von Cain de Valdeón nach Camarmeña den sogenannten Cares-Trail (Senda de Cares).

Für uns gings indes weiter zum zweiten Teil der Fahrt durch das Valdeón-Tal auf der LE-2703 hinunter nach Portilla de la Reina (das Türchen der Königin), die auf den restlichen knapp 20 Kilometer der LE-2703 eine Gruppe spanischer GS-Fahrer „mit uns fuhr“.

Wir bogen rechts in Richtung Riaño auf die N-621 ab und hatten hier das erste Mal den Touranschluss zur Tour Nordspanien 2019. Die N-621, und wenn wir sie auch noch so oft fahren, ein Prachtstück von einer kurvigen, gut ausgebauten, breiten Straße, mit gigantischen Ausblicken nach Westen, entlang des Embalse de (Stausee von) Riaño.

In Riaño wollten wir wieder einmal Sprit an der uns bekannten, und einzigen Tanke fassen. Wir hatten da auch noch Glück, denn unmittelbar nach uns kam eine „größere“ Gruppe (mindestens 50 Biker) mit englischen Motorradfahrern an die beiden Zapfsäulen eingefahren. Als wir fertig waren, hatten wir noch Zeit uns das „Spektakel“ anzuschauen. Entweder hatten die „Kollegen“ viel Zeit mitgebracht oder sie hängen so an ihren Traditionen. In dem Fall hieß die Tradition „Queuing“ (sich in die Reihe stellen und warten) auch beim Tanken, jeder einzelne Fahrer tankte für sich

  

Tanke Brite . . . . solange du es noch kannst.

 

Manche "Eigenheiten" . . . ziemlich verwirrend (ähnlich den Verhandlungen über den BREXIT) . . . isn't it. Wir sollten uns zumindest dieses Trauerspiel nicht länger mit ansehen wollen, sondern unsere kostbare Zeit lieber auf der Straße verbringen.

Und die hielt noch ein paar Überraschungen für uns bereit. Wir sollten ab Riaño noch ein Stück weit auf der N-625 entlang des Stausees fahren, bevor wir auf die CL-635 und hier dann entlang des aufgestauten Rio (Fluss) Esla, wechselten.

Gut, dass wir Helme aufhatten, denn die Ausblicke ließen einen schon das eine oder andere Mal die Kinnlade nach unten fallen. Nur blöd, wenn du mit offenem Klapphelm fährst.

Die CL-635 führt dich dann unweigerlich zum Kurvenszenario des Puerto de Tarna (Tarna-Pass). Dort verließen wir die autonome Gemeinschaft Kastilien-León und fuhren auf der AS-117 wieder nach Asturien ein. Wir waren längst (ab Riaño) wieder allein auf der Straße, und konnten so das Kombibrett aus Straße und Landschaft voll genießen.

Spanien hat ja viele seiner Bergstraßen versucht durch Tunnels „zu begradigen“. Die alten Verläufe blieben aber dennoch bestehen, führen um  Tunnels herum und sind nach wie vor teilweise befahrbar. Diese jetzt alten Umfahrungen sind Kleinode, die es zu fahren gilt, und somit gingen wir entlang der alten CL-635 auf Entdeckungstour. 

Schließlich sollte uns auch noch das Stauseepanorama (Embalse de Tanes und Rioseco) entzücken, das der verhinderte Rio Nalón bildete.

Aber leider fand auch diese erste Tour nach 240 Kilometern ihr Ende. Genau die richtige Länge und die richtigen Eindrücke für eine erste Tour . . . wir waren jedenfalls angefixt!

Selbstverständlich verlangte dies nach einem angemessenen Tourausklang . . .

 

 

4. Tag, Dienstag, 31.05.2022

Tour NordOst I. (Wasserhöhlen)

An dem Morgen sollten wir uns auf den Weg zu einem unglaublichen Stück Straße machen, welche durch eine Höhle, ähnlich der von Mas d’Azil (Tour Pyrenäen 2018) führte. Zu/bis zu diesem Zeitpunkt konnte nicht geklärt werden, ob eine Durchfahrung der Höhle möglich ist bzw. ob man überhaupt regulär zu dieser Höhle kommt. Bei der Planung der Tour in die möglichen einschlägigen Quellen konnte keine entsprechende Info darüber gewonnen werden.

Was hilfts . . . dann muss man eben selbst dorthin fahren und nachschauen, wie die Situation vor Ort ist.

Zunächst ging es für uns, wieder bei Barredos, diesmal auf der SM-7, in Richtung Norden. Die SM-7 ist wie die am Vortag gefahrene AS-382 eine kleine gut ausgebaute Straße mit einem Kurvenstakkato, welches ihres gleichen sucht. In ihrem weiteren Verlauf Richtung Nava geht sie schließlich auch über in die AS-338/AS-251.

Um Nava zu umfahren verließen wir die AS-251 und wechselten auf die Verbindungsstraße zur NA-1. Wir folgten der NA-1 entlang des Rio (Fluss) Pra und stießen dann wieder auf die N-634 gen Osten, um diese dann wieder bei Infiesto für die PI-7 zu verlassen.

Der Plan war ursprünglich sich gen Osten auf einer Parallelverbindung zur N-632 zu bewegen, um dann sozusagen übers Hinterland weiter Richtung Küste und zur besagten Höhle zu fahren. Hierzu sollte es über die PI-7, PI-6, PI-11 und schließlich die PI-1 gehen, die uns weit über Arriondas hinaus zum ersten besagten Tourhighlight bringen sollte. Wie das halt mit Plänen und Planungen so ist . . . manchmal funktioniert es halt nicht.

In diesem Fall landeten wir stattdessen auf einer weiteren Nebenstrecke, die irgendwann ihren Asphalt verlor und wir so manche Situation auf Schotter verschiedenster Größen mit Steillagen ab- und aufwärts, gemischt mit Kurven und Kehren zu meistern hatten. An manchen Stellen wähnte man sich auf der Durchfahrung eines Bachbetts, weil die Mischung aus groben Steinen und Feuchtigkeit dazu passte. Schließlich wurden wir bei Arriondas/Les Arriondes wieder auf die N-634 ausgespuckt.

Bei derartigen Gelegenheiten, man kann sich schon kaum mehr richtig erinnern warum, kommt einem immer Many in Erinnerung, der zu solchen Fahrsituationen seine eindeutige (berechtigte) Meinung hat . . .

"Kauf dich amol a gscheids Mobbed . . . Many"

Letztendlich hat aber der „Navigator“ einen schlechten Job gemacht . . . die Erfahrung (wenn man sie denn haben muss) war, so bleibt zu hoffen, einmalig . . .

Wir sollten es übers Hinterland kein weiteres Mal versuchen, sondern folgten schließlich der N-634 und schließlich der N-632, die uns entlang des Ostufers des Rio (Fluss) Sella nach Ribadesella ans Kantabrische Meer brachte.

Jetzt galt aus einer anderen, als der geplanten Richtung kommend, den Weg zur Höhle „La Cuevona“ zu finden.

Auch dieser Weg war nicht leicht zu finden, aber es gelang. Letztendlich hat sich die ganze „abwechslungsreiche“ Fahrerei gelohnt, wie wir dann erst feststellen durften. 

La Cuevona de las Cuevas zog uns mindestens 30 Minuten in ihren Bann und erinnerte stark an Mas d’Azil. Der Eindruck hier war allerdings intensiver, weil die Höhle enger, kurvenreicher war und damit langsamer befahren werden musste. So durchquerten wir die Höhle in die südliche Richtung zunächst einmal mit dem Motorrad, parkten dann am anderen Ende und erkundeten das Naturwunder zu Fuß. Unglaublich was hier "passiert" war . . . 

Natürlich waren wir an so einem Ort nicht allein . . . ein alter, erfahrener Biker aus der Schweiz, teilte mit uns ein paar Geschichten, bevor jeder wieder seiner Wege zog.

Eigentlich sollte man in der heutigen Zeit die Durchfahrt für den Besucher- oder Allgemeinverkehr nicht mehr zulassen, um die Einmaligkeit dieses Naturwunders nicht aufs Spiel zu setzen, aber im Moment ist die Höhle noch die einzige Durchfahrtsmöglichkeit zum Dorf Cuevas. Zukünftig werden wir bei unseren Touren darauf abstellen, kurze Erkundungen nur zu Fuß vorzunehmen.

Da der geplante Tourverlauf inzwischen komplett auf den Kopf gestellt war, peilten wir auf direktem Weg das nächste Highlight an. Den Mirador del Fitu (Aussichtspunkt von Fitu/Fito).

Diesen erreichten wir zunächst über die Küstenstraße N-632, die bot uns im Bereich ab Ribadesella bis zur Unterquerung der Autovia del Cantabrico (mautfreie Autobahn Kantabriens) anspruchsvolle Kurven und den einen oder anderen Ausblick aufs Meer. Irgendwann bogen wir schließlich auf AS-260 in Richtung Süden ab und erklommen die Höhen der Sierra (Gebirgskette) del Fitu.

Beim Einbiegen zum Aussichtspunkt, deutete sich schon an, dass hier ein mächtiges Panorama vor uns liegt. Trotzdem hauts dich dann beim Einfahren auf den Großparkplatz fast aus dem Sattel, weil du das dann so doch nicht erwartest . . .

Selbst nach längerem Verweilen, kann man sich kaum von der Szenerie losreißen, aber wir wollten ja rausfinden, was uns auf der restlichen Strecke noch so erwartet. Auf der AS-260 ging es für uns zurück nach Arriondas/Les Arriondes.

Auch wenn wir es heute nicht mehr so genau wissen: Der Don (Maddin) und ich hatten das Kurvenbrettchen bereits 2004 in die entgegengesetzte Richtung gefahren und es endete damals im Küstennebel.

Leider mussten wir ab Arriondas/Les Arriondes wieder auf das schnellere aber auch raue Teerband der N-634 wechseln. Hier gab es nichts außergewöhnliches zu vermerken.

Die weitere Tourplanung sah dann vor, ab Infiesto/L’Infiestu auf die AS-254 zu wechseln. Es war schon so geplant, dass man bei der Tour alle möglichen Strecken fährt und ausprobiert, die den Gebirgsriegel der Picos de Europa von Nord nach Süd oder umgekehrt durchbrechen.

Die AS-254 von Infiesto/L’Infiestu nach Campo de Caso/El Campu wäre grundsätzlich mit allem ausgestattet, was das Bikerherz erfreuen könnte: Kurven, Landschaft, Fahrt entlang am Fluss (Riu la Marea), Überquerung eines Passes (Collada de Arnicio auf 908 Höhenmeter) . . . 

 

passt alles . . . leider ließ insgesamt der Asphalt arg zu wünschen übrig.

Irgendwann bist du dann leider nur noch damit beschäftigt, zu versuchen den Schlaglöchern auszuweichen, sodass du von den Schönheiten nicht mehr so viel mitbekommst.

Auch in der Annahme, das es auf der AS-254 nicht besser werden würde, schenkten wir uns den Rest bis El Campu und verließen dann die AS-254 indem wir hinter dem Dorf Bueres Richtung Westen abbogen. Auch auf die Gefahr hin, dass es asphalttechnisch noch schlimmer kommen könnte, nahmen wir eine unbenannte Verbindungsstraße entlang des Rio (Fluss) Orlé am Monte (Berg) Gabanzes, zwischen der AS-254 und der uns bereits vom Vortag bekannten AS-117 (Stauseen von Tanes und Rioseco). Schließlich sollte der Asphalt bereits hier wieder besser werden.

Auch wenn wir das uns bereits bekannte Stauseepanorama nochmal fuhren . . . es wurde eher besser. Die ausklingenden knapp 20 Kilometer auf der AS-117 bis Canzana flogen nur so dahin . .

Beim gewohnten Dreckerten und anderen Gaumenfreuden . . .

 . . . ließen wir es auch an diesem Abend lecker ausklingen. 

 

  

5. Tag, Mittwoch, 01.06.2022

Tour SüdWest I. (Stauseen I.)

Unser erster Ritt gen Westen stand an . . .

Zunächst gings da für uns auf der AS-252 grob nach Süden, in ihrem Verlauf über Villoria bis Tolivia bleibt es relativ unspektakulär. Ab Tolivia nimmt dich die AS-252 bis Cabañaquinta in etlichen Kurven durch die Sierra (Bergkette) de Pelúgano.

Am Puerto (Passhöhe) de la Colladona (mit nur ca. 850 Höhenmeter) erweitert sich dein Blickfeld nach Süden und Osten, du kannst den Verlauf der AS-252 erahnen . . . beim „Downhill“ nach Cabañaquinta bleibst du wie hypnotisiert von den phänomenalen Ausblicken hängen . . . unser erstes Highlight des Tages.

Ab Cabañaquinta wechselten wir die Fahrtrichtung und fuhren nach Westen. Fürs Fortkommen gäbe es eigentlich die AS-112, aber auch die parallel verlaufende AS-386. Entlang beider Strecken verläuft zum Einen der Rio (Fluss) Aller, sowie die regionale Bahnstrecke Trubia – Collanza. Beide verlaufen in einem stetigen Wechsel entlang und zwischen AS-112 und AS-386. Wir entschieden uns für die untergeordnete AS-386, kamen zwar dann nicht so zügig voran, hatten dafür mehr von der langsameren Fahrt durch die Ortschaften. In Verbindung mit den Ausblicken auf Fluss und Bahnstrecke eine sehr entspannende Angelegenheit.

Dies Cruiserei endete, als wir wieder nach Süden fuhren. Mit erreichen der LN-1 sollten wir auf einer relativ kurvigen Nebenstrecke der möglichen Fahrt auf der Autovia de la Plata (es handelt sich dabei um die mautfreie Autobahn A-66) bis Pola de Lena/La Pola kommen. Die Bezeichnung „de la Plata“ weißt auf die historische Ruta/Vía de la Plata (Route des Silbers/Silberstraße). Ein Zusammenhang mit mit römischen Aktivitäten auf der Iberischen Halbinsel, dem damaligen „Hispanien“ soll angeblich nicht bestehen.

In Pola de Lena/La Pola wollten wir der Dorsoduro zum ersten Mal Sprit zuführen, was uns deshalb nicht gelang, weil die ursprünglich angepeilte Tankstelle eine Baustelle war. Einer Verkehrskontrolle konnten wir gerade noch so „entkommen“ . . . weil man kein Interesse an uns hatte . . .

Das Navi wies zu diesem Zeitpunkt noch eine weitere Tankmöglichkeit aus, die wir dann am örtlichen Supermarkt (Mercadona) nutzen wollten. Hier ebenfalls Fehlanzeige.

Unser nächstes Ziel war die Überquerung des Puerto de Pajares. Bis dahin sollten wir noch eine "kleine Nebenstrecke" ausprobieren, die uns etwas überraschend unter der A-66 auf die AS-375 führen sollte. Hier galt es, die „Birn“ einzuziehen und Spur zu halten . . .

. . . oder Kratzer im Helm (evtl. auch Schlimmeres) zu bekommen, möglicherweise das Paddel und/oder die Schwimmflügel (beides hatten wir natürlich nicht dabei) auszupacken.

Dann lag vor uns die Auffahrt zum Puerto (Passhöhe) de Pajares (knapp 1400 m) an der Regionengrenze Asturien/Kastilien-León. Der interessante Tourabschnitt sind hierbei die knapp 20 Kilometer von Campomanes bis zum Scheitelpunkt auf der N-630.

Auf eine Begegnung der „unheimlichen“ Art hätten wir nicht nur hier (und auf allen Passfahrten allzeit) verzichten können.

Zweirad-motorisertes, adrenalin-geschwängertes Jungvolk, dass sowohl die Leistung ihrer Bikes, aber vorallem sein Fahrkönnen überschätzt und so andere gefährden. Noch besser, wenn genau die sich dann auch noch darüber aufregen, dass andere Verkehrsteilnehmer beim Überholen vermeintlich im Weg „rumstehen“.

Man muss es fast zurück geben und es auch mit Beispielen „ausmalen“:

Für einen Verstorbenen ist der Tod kein Problem, er merkt bzw. weiß ja nicht, dass er das Zeitliche gesegnet hat. Die Zurückgebliebnen haben das Problem. Nur die "Anderen" merken, wenn sie auf einen Idioten treffen . . .

Was nutzt es einem in jedem Bizeps 1000 Volt zu haben und oben im Kopf geht das Licht nicht an?

Warum überfordert man sich mit einer Sache, wenn man doch nicht mal genau alle seine Körperfunktionen im Griff hat . . . (man könnte auch frei nach Michael Mittermaier zitieren, unwahrscheinlich dass auch er das „schlimme“ W-Wort vermeiden wollte: ". . . Der Bua weiß ja net mal, wo der Fleck auf seinem Schlafanzug am Morgen her kommt . . .")?

Sag mal Joey . . . warst du schon einmal in einem türkischen Gefängnis?“

Fragen über Fragen, die man nicht stellen sollte, wenn man weiß, dass man sie nicht beantwortet bekommen wird . . . bzw. wenn man nicht weiß, wer sie einem beantworten kann.

Hier verlassen wir einen weiteren sinnfreien "Diskurs" und wenden uns gleich wieder dem Schöneren zu.

Nachdem wir wider Erwarten unbeschadet „Oben“ ankamen, war jedenfalls erstmal Pause angesagt.


Wir folgten der N-630, die sich bei der Abfahrt vom Puerto de Pajares nach Kastilien-León in ihrem weiteren Verlauf relativ unspektakulär zeigt, bis Villamanin de la Tercia. Dort sollten wir endlich Spritfassen können, denn die Dorso kam fast schon auf dem Zahnfleisch daher, nachdem wir am Ende des gestrigen Tourtages entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten, nicht getankt hatten.

Für uns ging es dann weiter, wieder in Richtung Westen, auf der LE-3503. Die LE-3503 stellt die Verbindung zwischen zwei großen Süd-Nord-Zuführungen (N-630 und CL-626 bzw. AP-66) welche die kantabrische Kordillere überwinden, her.

Die LE-3503 streift in ihrem Verlauf lediglich ein paar kleine Dörfer und stellte sich für uns als der Ritt ins Paradies heraus. Bei der Fahrt durch die Dörfer siehst du zwar, dass dort Menschen wohnen, sehen tust du aber niemanden. 

Die Überlandstraße selbst vom Fahren her, eigentlich unspektakulär. Landschaftlich allerdings hauts dich wieder mal aus den Stiefeln. Des hört sich jetzt komisch an, aber wir hatten Glück, dass an diesem Tag weiter im Westen Regen und sogar Gewitter angekündigt waren. Die Kombination der Lichtverhältnisse mit der einmaligen Landschaft, unschlagbar und führt dann unweigerlich zu solchen Aufnahmen . . .

 


Mit der Vorbeifahrt am Embalse (Stausee von) de Carares hatten wir somit auch das erste von drei künstlichen Gewässern erreicht, die der heutigen Tour ihren Namen geben sollten.

Kurz bevor dann die LE-3503 in die LE-473 überging, kann man am Aussichtpunkt noch den einen oder anderen „Rückblick“ bekommen.


und dann wird mit einem Tunnel (Tunel de Alceo), kurios weil einspurig, die Sierra (Gebirgskamm) de Alceo auf einer Länge von 65 Metern durchfahren. Danach schließen sich noch 2 Kehren an, bis man endgültig auf die LE-473 trifft.

Hier musst eine einfache Entscheidung treffen und dich nur für Links (Osten) oder Rechts (Westen) entscheiden. Wir entschieden uns für Rechts, weil wir noch einen Sprung am Embalse de (Stausee von) Luna, eigentlich Embalse de los Barrios de Luna, vorbeischauen wollten. Diesen Stausee hatten wir bereits bei der Tour Nordspanien 2010 angefahren und so wie damals auch heute wieder ein Foto der Brücke der AP-66 (AP=AutoPista,  AP ist der Hinweis auf eine Maut-Autobahn), die ihrem Erbauer, dem Ingenieur Carlos Fernández Casado (Puente Ingeniero Carlos Fernández Casado) gewidmet ist, zu machen.

Unser Weg sollte und dann wieder zurück wieder in Richtung Osten auf der LE-473 und schließlich auf die N-630 gehen.

So langsam war es Zeit Futter zu fassen. Hierzu hatte man sich vorab informiert, wo es zur Toureinkehr ordentliche (spanische) Mahlzeiten geben sollte. So landeten wir schließlich in der Casa Senén in Vega de Gordón, direkt an der N-630.

Es ist nach wie vor ein gutes Zeichen, wenn vor einer „Kneippe“ in Spanien Handwerkerfahrzeuge parken.

Nachdem man sich nur kurz einer ausgiebigen Völlerei mit sehr leckeren Varianten von belegten Broten hingab und dann zum Abschluss den obligatorischen Café con Leche plus zu sich nahm, fanden wir uns für ein kurzes Stück wieder auf der N-630 ein.

Mit der LE-3513 auf der wir hinter Ciñera einbogen, gingen wir schon wieder das Risiko ein, dass eine untergeordnete Strasse auch zu einer Schotterpiste werden konnte. Ganz im Gegenteil landeten wir mit der LE-3513 auf einer Strasse die wieder mal alles für den Tourenbiker vereinte. Grandiose landschaftliche Ausblicke gepaart mit gutem Asphalt und entsprechenden Kurven.

Dieses Menu setzte sich mit dem Einbiegen auf die LE-315 nicht nur so fort, sondern es wurden noch extrem üppiger. Der Rio (Fluss) Torio hatte hier aus dem Fels einen Canyon gegraben. Die Hoces de Vegacervera müssen den Schönheitsvergleich mit der Gorges de Galamus in Südfrankreich nicht scheuen.

Leider hatte die Schwingerei durch ein solches Naturkunstwerk irgendwann immer sein Ende und so fanden wir uns auf der nach Osten führenden LE-3621, entlang des Rio (Fluss) Valverdin und der Arroyo (Bach/kleiner Fluss) de Valdeteja ein. Die LE-3621 entlohnte uns dann wieder mit einem ähnlichen Menu wie die LE-3513.

Auf die LE-3513 folgte schließlich die Weiterfahrt auf der LE-321 am Rio (Fluss) Curueño.

In der Gesamtschau ist die Tour über die knapp 40 Kilometer, der genannten LE’s, beginnend mit der LE-3513, in der „Menuführung“ kaum zu schlagen, ein wahres Kleinod. Selbst asphalttechnisch gibts "nix" zu mäkeln.

"Leider“ verlässt du den Bereich, wenn du weiter auf die CL-626 „musst“. Sie diente uns natürlich dazu, um dann auf der LE-331 über Boñar zum nächsten Stausee, dem von Juan Benet (Embalse de Juan Benet), den man auch Embalse del Porma nennt, zu gelangen.

Kleine Geschichte am Rande: In Boñar hatten wir auf der Tour 2010 „ein kleines Fressflötchen reingedrückt bekommen“.

Die sollten wir dieses Mal aufgrund der noch bestehenden Füllzustandes aus der Casa Senén auslassen. Aber wer kann schon heute sagen, was/wann „nächstes Mal“ ist . . .

Es hatte sich schon den ganzen Tag angedeutet und es war auch so angekündigt, dass wir „etwas“ Regen abbekommen sollten. Kurz vorm Stauseepanorama war es dann so weit. Es schüttete kurzzeitig so heftig, dass wir uns „in Schale“ warfen. Wir nutzten als Unterschlupf dann kurz eine kleine Hütte an der LE-331. Zu dem Zeitpunkt konnte keiner wissen, dass es nur eine kurze Dusche werden sollte.

Jedenfalls erreichten wir letztgenannten Stausee aus südlicher Richtung kommend über die LE-331. Eine „Fotomontage“ an der Staumauer . . . obligatorisch.

Leider flogen die wenigen Kilometer entlang des Stausees nur wieder mal so dahin. Schließlich befanden wir uns bis kurz hinter San Isidro immer noch auf der LE-331 und damit noch in Kastilien-León.

Ab der Regionengrenze Kastilien-León/Asturien benennt sich dann die LE-331 in die AS-112 um. Ein untrügliches Zeichen, dass du dich dann wieder auf dem Territorium des nordspanischen Bergvolks der Asturianer befindest, ist der Aufstieg zur Passhöhe (Puerto de) von San Isidro auf knapp über 1500 Höhenmeter. Das Highlight au der AS-112 kommt dann aber erst nach der Passhöhe, im Bereich nach dem Aussichtspunkt (Mirador de) von Zuvillaga. Nur wenige Kurven und Kehren bescheren dir einen phänomenalen Einblick des Motorradfahrens im Hochgebirge.

Auf der AS-112 fuhren wir weiter bis Cabañaquinta, das wir am Morgen bereits passiert hatten und zum Ende der Tour sollten wir über die ebenfalls bereits bekannte AS-252, mit der Passhöhe von (Puerto de la) Colladona durch die Sierra (Bergkette) de Pelúgano auch endlich nach Hause ins Canzana kommen. Zwischenzeitlich hatte es auch schon wieder zu regnen begonnen.

Natürlich sollten wir dieser Tour mit einem entsprechenden Ausklang noch ein kleines Krönchen aufsetzen.

Die gesamten Tourtage in der Nachschau betrachtet, kann man vorwegnehmend feststellend, dass diese Tagestour aus allen gefahrenen der Nordspanien III. heraussticht.

 

 

6. Tag, Donnerstag, 02.06.22

Relaxtag (Küste)

Nachdem für diesen Tag noch ergiebigere Regenfälle angekündigt waren, entschloss man sich zum ersten Kultour- bzw. Relaxtag. Damit war dann auch leider absehbar, dass wir eine der geplanten Zweirad-Touren nicht fahren würden können.

Für diese 4-Rad-Tour hätte es zudem auch keinen Sinn gemacht, eine richtige Kurventour zu fahren (wobei du auch mit der Blechbüchse in Nordspanien nicht drum herum kommst, das eine oder andere Kürvchen „fahren zu müssen“).

Also sollte es an dem Tag für uns an die Küste gehen. Wir übernahmen hierbei Teile der ursprünglich geplanten 300er „Tour der Leuchttürme“.

Unser erstes Ziel sollte der Leuchtturm am Cabo de Peñas, im Nordwesten von Gijon sein. Hierbei galt es die kantabrische „Großstadt“ Gijon westlich zu umfahren und dabei nicht unbedingt auf der Hauptroute da hin zu kommen (ein bisschen Spannung sollte dann schon sein).

Nachdem wir das LocoMobil dort ordentlich abgestellt hatten, sollten wir noch ein Stück weit zum Kap hinauslaufen. Bereits auf dem Weg dorthin, mussten wir immer wieder anhalten um das Panorama einzusaugen. Fast bedauerten wir, hier nicht auf dem Bike unterwegs zu sein, aber wir sollten unseren Leuchtturm/Kap/Klappkinnladen-Moment dann noch bei einer anderen regulären Tour bekommen.

Ab hier sollen erstmal ein paar Fotos „sprechen“: 

 

 

 

Leider war die ansässige Bar „Vier Winde“ wegen Renovierung geschlossen und so zogen wir weiter . . .

Der nächste Halt war nicht geplant, aber wenn man schon mal am Meer ist, dann könnte man doch auch gleich ein kleines Fußbad nehmen.

Den passenden Strand dafür sollten wir mit der Playa de Xago finden . . .

Man darf hier nicht erwarten, dass gewisse „Hautirritationen“, aufgrund der Wassertemperatur ihren Wirt freiwillig verlassen und von selbst versuchen ins Trockene/Warme zu „krabbeln“ . . . einen gewissen Kneipp-Effekt soll es aber schon haben.

Inzwischen waren wir auch von der nordspanischen Küste angefixt und wollten unsere Sucht danach natürlich weiter befriedigen. Schon die Fahrt zu unserem nächsten Ziel war etwas abenteuerlich. Auf kleinsten Wegen, durch kreuzende aber geteerte Wasserabläufe . . . schließlich wurden die Farne immer höher . . . bis man sich auf "normalem" Terrain auf der AS-329 wiederfand.

Der Faro de (Leuchtturm von) San Juan de Nieva war nah und bot dann nochmal ganz andere Eindrücke.

 

 

Dann war wieder einmal die Zeit gekommen, sich mit Kalorien zu versorgen. Nicht weit vom Leuchtturm entfernt, direkt an einer Playa del Arañon, sollten wir nur einen kleinen Snack zu uns nehmen können. Schließlich war für heut Abend in Pola de Laviana noch geplant (und reserviert), den heimischen asturianischen Spezialitäten zu frönen.

Irgendwo zwischen hier und zu dem Hause im Canzana sollten wir auch noch unseren ersten "Großeinkauf" vornehmen.

Im Canzana folgte dann eine artgerechte, ausgedehnte Siesta, bekanntlich gibts Abendessen in Spanien erst ziemlich (für deutsche Verhältnisse) spät und das gilt auch für Nordspanien.

Sehr entspannt, quasi "am Ende dieses Tages" fanden wir uns in einer sogenannten Sidreria, einer asturianische Kneippe ein, in der es den landestypischen Apfelmost (Sidra) zu kaufen, zu verköstigen und zu bestaunen, wie man ihn stilecht einschenkt, gibt. Eine Augenweide, wie der Sidra in einer besonderen Art und Weise in ein spezielles Glas eingeschenkt wird . . .

Sozusagen als "Beifang" gibts auch noch andere Gerichte, aber eben auch die typischen für die Region Asturien, welche wir zu verköstigen angetreten sind . . .

Während man diesen Vorspeisenteller wahrscheinlich überall in Spanien bekommen würde (es handelt es sich hier um in Olivenöl eingelegte Paprika, Käse, und Sardellen) wußten wir bis dato nicht, um was es sich bei dem opminösen, sogenannen   C a c h o p o  (Foto rechts, im Vordergrund) handelt. Man kann das ganze auch noch mit einer Soße aus Cabrales-Käse verfeinern . . . wenn man es denn mag (Foto rechts, im Hintergrund).

Später sollte sich unser Wissen erweitert haben: Beim Cachopo handelt sich um ein mächtiges Stück Kalbs- oder Schweinefleisch, in der Machart ähnlich einem CordonBleu, mit verschiedenen, kombinierten Inhalten über Gemüse, Käse usw. Das Teil ist dermaßen dimensioniert/konzipiert, dass du dich des Nachts im Bett leichter von einer Seite auf die andere krängen (rollen) kannst, weil richtig schlafen dann eh nicht mehr is . . .

 

 

7. Tag, Freitag, 03.06.22

Tour West I.

An diesem Tourentag sollte es für uns zum Einen noch tiefer in den Westen gehen, zum Anderen stand die Einladung zu einem weiteren kulinarischen Exzess durch/bei unserem Padron Javier an. Wollen wir zunächst einmal die Tour beleuchten.

Die SM-2 sollte uns zunächst nur ein kurzes Stück in Richtung der AS-337 und somit zu der uns bereits bekannten A-66 (Autovía Oviedo - León) bringen. Beide Straßen verlaufen zwischen den beiden Bergketten (Sierras de) von Espina (im Westen) und Mamés (im Osten) und weisen eine Unzahl von Kurven und ebenso vielen kleineren Ortschaften auf. Irgendwann hört die Bebauung auf und man überfährt auf der A-337 zwangsläufig die Passhöhe (Alto de la ) von Colladiella (848 Höhenmeter) mit fantastischen Ausblicken in grüne Bergrücken. Im weiteren Verlauf führt die AS-337 entlang des Fluss (Rio/Riú) Turón vorbei am gleichnamigen Ort und schließlich bei Figaredo/Figareo endlich zur bzw. über die A-66. Entlang der beschriebenen Strecken trafen wir immer wieder auf Arbeiter, die den asturianischen Dschungelbewuchs von den Strassen zurückschnitten.

Nach der Überquerung der A-66 führte unsere Tour zunächst ein kurzes Stück Richtung Süden auf der AS-375. Ziel war das kurze aber feine Kurvenbrettchen auf der AS-231 zu finden und schließlich auch zu fahren. Mit Einbiegen von der AS-375 auf die AS-231 kurz vor Pola de Lena/La Pola und den ersten Kurven, dauerte es nicht lange, bis du merkst, dass dir das Männchen mit dem Hammer wieder mal mächtig eins auf die Birn haut. Die leider wenigen knappen 14 Kilometer auf der AS-231 wurden nur auf dem Aussichtspunkt Alto de la Segá unterbrochen und sollten an diesem Tag unser erstes fahrerisches Highlight sein.

 

Auf der Anhöhe (knapp 800 Höhenmeter) sollten wir auf eine Gruppe Radfahrer treffen, die hier ihr morgendliches Training abschlossen, und von denen wir noch ein Mannschaftsfoto für ihr Fotoalbum schossen.

Auch von uns gibts (fast) ein paar "Mannschaftsfotos" . . . 

 

Der AS-231 weiter nach Norden folgend, trafen wir schließlich auf die N-630, auf der wir wieder in Richtung Westen fuhren. Letztere sollten wir bei Soto Ribera gegen die MO-5 eintauschen, welche vorbei am Stausee von (Embalse de los) Alfilorios und schließlich zur AS-360 und über diese hinaus zur AS-228 führt. Letztere folgt in ihrem Verlauf ziemlich genau den Flüssen (Rio) Trubia und später dann dem Teverga. Dies ist insofern erwähnenswert, weil sich für uns durch die Fahrerei in beiden Flusstälern unglaubliche Kurvenlagen ergaben.

Zudem entpuppte sich die Fahrt entlang des Teverga erst nach und nach als Fahrt durch eine Schlucht. Auch hier hatte man die Straße durch Tunnels begradigt, wobei ein Teil des alten Straßenverlaufs wiederum befahrbar war. Natürlich wollten wir auch einen dieser alten Straßenverläufe erkunden und landeten unversehens in einem Bereich, wo man von dieser Straße aus einen tiefen Blick in die reißenden Gewässer des Teverga hatte. Aber es tat sich auch noch eine dritte Ebene auf: Der sogenannte Senda del Oso ("Der Bärenpfad"), ein Wander- und Radweg, der sich am gegenüberliegenden Ufer des Teverga befindet.

Nach dem Abbiegen auf die AS-265 sollten wir dann ein weiteres Brettchen bekommen . Die AS-265 ist quasi die Auffahrt zum Puerto de San Lorenzo (Pass des heiligen Lorenz). Die letzten 30 Kilometer bis hoch zum Scheitelpunkt des Passes, einfach ein Traum für Motorradfahrer, weil wieder einmal die passenden Komponenten, Landschaft, Kurven, Asphalt und wenig bis kein Verkehr zueinander fanden. Dass dies so war, lag (liegt) wahrscheinlich auch daran, weil man sich im Naturpark Somiedo (Parque Natural de Somiedo) befand.

Langsam wurde es auch für uns wieder einmal Zeit an etwas Essbares zu kommen. Die vorbereitete Liste mit möglichen "Verpflegungspunkten" warf das Gran Hotel Rural Cela an der AS-227 in Belmonte de Miranda aus. Mit Blick auf die bevorstehende, abendliche Einladung sollten wir es nicht übertreiben. Kichererbserl- und Nudelsüpperl mit diversen asturianischen Einlagen richteten es diesmal für uns.

Eigentlich wollten wir hier auch noch Tanken und laut einschlägigen Recherchen sollte sich schräg gegenüber eine kleine Tankstelle befinden. Sie war auch noch zu erkennen, jedoch nicht in Betrieb. Auch im weiteren Verlauf der Tour über die AS-227 und darüber hinaus auf der AS-15 nach Norden, war kein Sprit zu fassen. Es half nix, wir mussten weiter und landeten irgendwann wieder an der AS-228 wo wir bei Treslavia endlich eine Zapfe fanden. Die Dorsoduro bereits schon wieder 180 Kilometer seit dem letzten Tankstopp runter und somit war es höchste Zeit.

Zwischenzeitlich hatte es sich ziemlich zugezogen und bereits angefangen zu gewittern . . .

. . . sodass der ursprüngliche Routenplan über den San Lorenzo-Pass zurück ins Canzana zu fahren, abgebrochen wurde und stattdessen eine andere Route zurück gefahren werden sollte. Und so fanden wir uns unversehens auf der AS-360 wieder, nur in die entgegengesetzte Richtung als am Vormittag.

Die ganze Umdisponiererei hilft natürlich nicht, wenn dort wo man hinfahren muss das Wolkenmonster in den Bergen hängt und seine geballte Ladung unmittelbar über dir oder vor dir ablässt. Nicht so gute Kombination für den Motorradfahrer: Starkregen, Blitze, Donner, Wald und Berge . . .

Während das Wetter vor uns Richtung Osten (unser Richtung nach Hause ins Canzana) weiterzog, versuchten wir zunächst, die Geschwindigkeit derart herunter zu drosseln, dass wir immer genug Abstand zwischen uns und dem "Ding" hatten.

Irgendwann saß das Gewitter aber leider auch eine Zeit lang fest und so warteten auch wir eine Weile bis es sich einigermaßen verzogen hatte. Bei der anschließenden Weiterfahrt über die AS-322 gabs dann doch eine große Überraschung.

Die Straße war durch umgestürzte Bäume blockiert, ein Weiterkommen zunächst nicht möglich. Gerade als wir uns zusammen mit anderen Verkehrsteilnehmern schon darauf eingestellt hatten, dass man hier so eine Zeit lang ausharren müsse und der eine oder andere sich schon mit dem Gedanken vertraut machte, umzukehren, um einen anderen Weg (Umweg) zu nehmen, tauchte die Rettung auf. Ein PickUp fuhr vor und heraus sprang der Mann mit der Kettensäge.

Er sollte kurzerhand die Bahn frei machen. Die Aktion war nicht ganz uneigennützig. Nachdem wir tatkräftig unterstützt hatten, die Fahrbahn von den zersägten Baumteilen freizuräumen, holte sich der Kettensägenmann seinen Baumanteil, lud ihn auf und fuhr wieder davon. Ob das alles so mit rechten Dingen zuging . . . war uns egal . . .

Was uns nicht egal war, dass wir eine durchaus mögliche Kollision mit Gewitterschäden durch eine nicht ganz unkluge Entscheidung, nicht ins Gewitter zu fahren und abzuwarten, vermieden hatten.

Da sich das Gewitter immer noch nicht ganz Richtung Osten verzogen hatte, sollten wir den möglichst schnellsten und ungefährlichsten Weg ins Canzana finden.

Nach ca. 260 Tourenkilometer blieb dann sogar noch Zeit für einen kleinen Tourausklang . . . und eine anschließende Siesta.

Am Abend waren wir von Javier nach Langreo in die Sidreria "La Pomar" zu landestypischen Extrem-Verköstigungen eingeladen. Natürlich durfte da das Cachopo nicht fehlen. Aber ab hier wollen wir wieder einmal ein paar Fotos "wirken" lassen . . .

 

 

8. Tag, Samstag, 04.06.22

Kulturtag Oviedo/Gijon

Heute war erstmal Ausschlafen angesagt. Nachdem die Wetterprognosen wieder einmal auf Regen standen, gabs dann eben den zweiten geplanten Nicht-Fahrtag. Diesen sollten wir in Oviedo und Gijon verbringen.

Nach dem üblichen Frühstück gings für uns zunächst also mit dem LocoMobil nach Oviedo. Die Stadt kannte man bereits sowohl aus Motorradtouren, als auch aus sonstigen Urlauben. Für Peter und Martin sollte die Stadt auch keine Unbekannte mehr sein, weil man ja im Rahmen der großen Nordspanien-Rundfahrt 2010 eine verregnete Nacht dort verbrachte. Damals waren wir ziemlich zentral am Park San Francisco untergebracht.

Man ist trotzdem immer wieder positiv überrascht über die Schönheit von Ovjedos Altstadt. Natürlich besuchst du dann auch den Mercado (Markthalle) El Fontán und treibst dich an den bekannten Plätzen herum . . .

 

 

 

 

Nachdem man sich ausgiebig umgesehen hatte, sollte es wieder Arbeit für die Zähne geben. Wir wagten es trotz der gelegentlichen Regenspritzer auf Plätze im Freien. Da wir aber doch nicht ganz so mutig waren, sollte das Mahl schließlich unter Regenschutz stattfinden. Die Entscheidung draußen zu essen, sollte sich wieder einmal als goldrichtig herausstellen, weil wir so den Auftritt von asturianischen Folkloregruppen unmittelbar mitbekommen durften . . .

Nach den Eindrücken tat es fast schon ein wenig weh, Oviedo in Richtung Norden zu verlassen. Aber wir wollten uns ja auch noch ein Wenig von Gijón ansehen, welches ca. 30 Kilometer nördlich am Atlantik lag. Natürlich zieht es dich in einer Stadt, die direkt am Meer liegt, zuerst zum Hafen. So schnöde einem Gijón auch vorkommen mag, Gijón ist ja als Hafen- und Industriestadt in Nordspanien bekannt, so hat die Stadt doch ihre Reize . . .

 

 

Nach unserer Rückkehr ins Canzana blieb uns noch genügend vom Rest des Tages zum Relaxen.

Um so ein Foto zu bekommen, muss man schon mal seine Flügelspannweite ausfahren . . .

 

Javier, unser Herbergsvater machte uns später darauf aufmerksam, dass zwei weitere Gäste mit einem Motorrad eingetroffen waren, die aus unserer "Nähe" (Mittelfranken) kommen sollen. Tatsächlich stand eine BMW mit RH-Kennzeichen auf dem Parkplatz. Wir sollten später Ilona und Günter kennenlernen und zwei schöne Abende mit ihnen im Canzana verbringen.

Hier stimmte einfach die Chemie . . .

 

 

9. Tag, Sonntag, 05.06.22

Tour West II.

Heute sollte es für uns nochmal ein Stück weiter in den Westen gehen. Hierbei sollten wir Teile der Tour von Vorgestern (03.06.22) in die entgegengesetzte Richtung fahren, aber auch unbekannte Strecken unter die Räder nehmen.

Beim morgendlichen Betanken, tauschten sich zwei unserer Fahrer zunächst mal über die notwendigen Befüllungsstände ihrer Reifen aus. Der Inhalt dieses Gesprächs war eigentlich kaum misszuverstehen, wurde jedoch mit einer rhetorischen Frage von unserem dritten Fahrer derart umgedeutet bzw. verzerrt. An dieser beiläufigen Bemerkung hatte zumindest ich noch die nächsten Kurven "zu kauen". Zum Thema Reifenbefüllung wäre es dann zukünftig schon ganz nett, wenn man den Füllstand mit dem einem oder anderen "Plug-In" . . . automatisiert/digitalisiert ablesen könnte . . . andere sollen ja schließlich auch mit "PlugIns" arbeiten.

Dann ging es für uns zunächst auf den noch unbekannten Asphaltlagen der LA-6, der MI-11 und der AS-269 nach Westen. Wir umfuhren Mieres auf Nebenstraßen und fanden uns dann auf den AS-375 und AS-242 wieder. Beide Strecken vermeiden die Autovia (mautfreie Autobahn) de Plata (A-66) in Richtung Nordwest. Anschließend wechselten wir nach Westen auf eine Straße ohne Bezeichnung und überquerten hier die A-66, welche in diesem Bereich durch den Tunnel de Padrún führt. Die nicht benannte Strecke führte uns Richtung Westen irgendwann entlang des Flusses (Rio) Nalón.

Die nächsten knapp 40 km hangelten wir uns auf Nebenstrecken (N-630, N-634, GR-3, AS-313, N-634) entlang der A-66 und A-63 weiter Richtung Nordwesten und Westen, wobei wir uns im Bereich der beiden Autobahnen bewegten.

Nach Abbiegen auf die AS-15 und somit entlang des Rio/Riú (Fluss) Narcea wurde es landschaftlicher ziemlich interessant und spätestens mit der Durchfahrung des Tunnels an der Staumauer des Embalse (Stausee) de la Barca waren wir fast wieder alleine auf der Straße und konnten somit die Fahrt bei üppigen Kurvenlagen zunächst bis El Puente Tuña genießen.

Mit Abbiegen auf die AS-310 sollten wir den Stausee dann nochmal südlich umfahren. Vorher gabs allerdings noch ein paar "Entspannungsübungen" an der alten Brücke in Tuña, bei der man scheinbar versuchte einen stärkeren Seegang zu bewältigen . . .

. . . während andere mal wieder den verhinderten Rosenkavalier gaben.

Dann war wieder mal Panoramazeit angesagt . . .

Spätestens mit der Option zum Einbiegen auf die uns bereits bekannte AS-227 war wieder mal die Zeit zum Tanken gekommen. Nachdem wir wussten, dass sich in diesem Bereich weit und breit keine Tanke befand, gings für uns wieder zurück auf die AS-15 und nach dem Tanken zum Mittagstisch. Die ungeplante Örtlichkeit, die Sidrería Restaurante Ruta del Oro, bot uns dann ein typisches Lkwfahrer-/Biker-Essen à la Dueña de la Casa (nach Hausherrinnen-Art) . . . auf die Colesterin-Komponenten wurde dieses Mal richtig gesch . . . aut . . . und ignoriert.


. . . bei letztgenannter Hausherrin merkte man ziemlich schnell den jahrzehntelangen Umgang mit "Straßenkötern". Man kann oder will sich nicht mehr an ein paar derbe Sprüche erinnern, es könnte einem sonst die Schamesröte ins Gesicht treiben . . . jedenfalls durfte man annehmen, dass sie schon immer im Service gearbeitet hat . . .

"Etwas" abgesättigt gings dann für uns zurück auf die AS-227, vorbei an Belmonte. Wieder einmal gab es hier, diesmal in die südliche Richtung, die magische Komposition für Motorradfahrer, aber es sollte noch besser, bzw. nochmal anders werden. Mit Einbiegen auf die AS-265 fuhren waren wir bereits wieder Richtung Osten auf dem Rückweg und quasi in die entgegengesetzte Richtung eines Teilstückes vom 03.06.2022 unterwegs. Wieder sollten wir Halt am Puerto (Pass) de San Lorenzo machen. Dieses Mal allerdings waren wir nicht alleine und es trug sich, bzw. hätte sich folgendes zutragen können.

Zunächst hatte ein unbesonnener Autofahrer die Heckklappen seines Kombis offengelassen, aus der er sich verpflegte. Dann sollte er sein Fahrzeug verlassen um die Landschaft zu "gießen". Diesen unbeobachteten Moment nutzte eine der Kühe am Pass, um sich am Essbaren zu bedienen . . .

Dieses Tier konnte noch verscheucht werden.

Aber es sollte sich noch eine weitere Situation ergeben. Wir hatten es zunächst nicht bemerkt. Irgendwann registriert man dann aber doch, dass mit dem "Euter" eines Individuums irgendetwas "anders" ist. Den "kleinen aber feinen" Unterschied sollte man kennen (beachte die gehörnte Hand) und auf jeden Fall beachten.

Gut, Roy Munson hatte es zwar "geschafft", dass man ein solches Tier auch "melken" kann . . . aber eben nur deswegen, weil er genau diesen "gewissen" Unterschied nicht kannte . . . letztendlich blieb die Aktion für ihn folgenlos, weil . . .

. . . es sich lediglich um die Darstellung einer "haarstreubenden" Situation (zur Szene) aus dem Film KingPin mit (Woody Harrelson) handelt. In der Realität würde man wahrscheinlich aus so einer Nummer nicht ungeschoren heraus kommen . . .

Für alle diejenigen, die also den Unterschied kennen (sollten):

 

C L O N G ! ! !


"Das etwas andere Männlein mit dem etwas anderen Hammer" . . . wenn dich dieses Männlein "erwischt", dann geht dir ganz schnell das Licht aus!

 

Verdammte Hacke ! ! ! Ein freilaufendes Testosteron-Monster ! ! !

 

Vorsorglich hielten wir uns zwischen den Mobbeds und den umstehenden Fahrzeugen auf, um zumindest ein wenig Deckung zu bekommen, falls das Teil, aus welchen Gründen auch immer vorhatte, den Hang in unsere Richtung runter zu "rollen". Eigentlich sollte man tunlichst irgendwelchen sinnfreien Ansprachen an "den Gehörnten" (auch den richtigen) vermeiden, aber mit einem gewissen Schuß spanischen Blutes kann man manchmal ein "EY TORO!!!" nicht unterdrücken.

OLÉ !

Der Mut wäre nicht belohnt worden, dabei wäre das geringste Problem gewesen, dass man ja auch das passende Outfit für einen "heroischen", aber aussichtslosen Kampf nicht dabei hatte und man abgesehen davon eh keine Erfahrungen mit derartigen Konfronationen vorweisen konnte. Stell dir vor du magst gar keinen "Stierkampf", findest dich dann aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen in einem wieder.

So war es gut, dass das Tier nur kurz aufsah (bereits hier schrie ein bestimmter Muskel erneut vor Angst) und sich dann weiter nach oben verdrückte. Die Leitkuh hatte so Schlimmeres verhindert . . . man könnte jetzt weiter darüber "sinnieren", ob dieses archaische Prinzip auch auf unsere Spezies übertragbar wäre . . .

Nach einer derartigen Situationsentspannung (man mutiert quasi zum Weichtier) muss man allerdings auch aufpassen, dass einem nicht "alles" aus sämtlichen Körperöffnungen "rausfliegt". Man geht also aus mehreren Gründen besser nicht als zweiter "Sieger" aus dieser "Arena", denn es ist völlig unstrittig, wer hier die größeren Cojones hat . . .

Herrlich! . . . man könnte es noch ewig so ausmalen, aber irgendwann ist dann auch gut (leider).

Weiter könnte jetzt man annehmen, dass unsere Fahrtfortsetzung einer Flucht glich, sie war eher der Tatsache geschuldet, dass man ja noch ein paar Kilometer fahren wollte.

Auch geben folgende Fotos keinen Rückschluss darauf, dass man zur endgültigen "Entspannung" alles raus lassen musste. Wir befanden uns da eh schon wieder im Bereich des Senda del Oso (Bärenpfad, AS-228), diesmal machte man auch ein "paar" Schnappschüsse.

Es war auch nicht so, dass einem vor Höhenangst etwas aus dem Gesicht fiel. Eher wollte man ausloten, wie tief es da runter ging . . . es ging ziemlich tief runter.

Ein Stück weiter, bei einer Brücke, wollten wir zudem ausloten, ob man die festgestellten Tunnels fahren kann. Leider ging das nicht, weil es sich ausschließlich um einen Wander- und Radweg handelt, obwohl . . . wenn der Koffer dabei gewesen wäre . . . wäre es trotzdem nicht erlaubt gewesen.

Schließlich bogen wir dann noch auf die AS-229 ab. Dort erwartete uns ein weiteres Stauseepanorama, das des Embalse de Valdemurrio und dann auf der AS-230 nochmal ein Aussichtspunkt, der Mirador de Forcichave, der nächste "Kuhhügel".

Wieder waren wir nicht allein, aber man hatte sich vorher vergewissert, dass hier nicht noch ein weiterer "Eier-Schwinger" auf uns "wartete". Man sollte zudem nicht außer Acht lassen, dass auch weibliche Tiere, insbesondere Milchkühe mit Kalb nicht ganz ungefährlich sein können und wie bereits vor Jahren bewiesen, Kühe die sich beim Grasen gestört fühlen.

Irgendwann kamen wir dann auch (unbeschadet) wieder im Canzana an. Ein weiterer wunderbarer Tourentag mit einigen Erlebnissen und auch wenn es diesmal nicht ganz zu einem Mannschaftsfoto (links) gereicht hat . . .

. . . so schloß man auch diesen Tag höchst zufrieden und vorallem wohlbehalten ab.


 

10. Tag, Montag, 06.06.22

Tour Ost

Wir sollten heute nochmal in den Osten Asturiens fahren, um ein paar neue Herausforderungen, aber auch ein paar Strecken in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Grobes Ziel und Wendepunkt der Tour sollte Covadonga und weiter darüber hinaus, hoch in den Nationalpark Picos de Europa sein.

So ging es für uns an dem Morgen zunächst auch grob in Richtung Osten auf der AS-117 entlang des Flusses (Rio/Riú) Nalón, der Stauseen (Embalses) von Rioseco/Rusecu und Tanes, und schließlich über Tarna-Pass (Puerto de Tarna).

Mit Einfahrt in die Region Kastilien-Leon (CL-635) änderte sich die Landschaft nochmal. Bergab sanfte Hügel mit Blick ins Hochgebirge. Kurz vorm Abbiegen auf die N-625 fuhren wir auch noch ein Stück weit am Stausee von (Embalse de) Riaño entlang.

Die N-625 führt sich wieder in Richtung Norden und damit unmittelbar zur Schlucht (Desfiladero de los Beyos) von Beyos, knappe 25 Kilometer mit   d e n   Komponenten für eine gelungene Motorradstrecke. Ab dem Ponton-Pass (Puerto de Ponton), über den Ort Oseja de Sajambre hinaus bis zur Beyos-Schlucht, Kurve auf Kurve, Felsen, Schlucht, guter Asphalt . . . mehr geht nicht.

Dann sollten wir versuchen ein "kleines" Schmankerl zu fahren, dass bei der Suche über Motorradstrecken immer wieder im Netz herumgeistert, den

 

"Stelvio von Casielles"

Bei dem Teil handelt es sich um eine Nebenstrecke der N-625, der PR-AS-282, die einen auf einem ziemlich "kurzen" Stück Straße auf über 800 Höhenmeter bis zum Dorf Casielles "hochschraubt". Logisch, dass du auf einer derart kurzen Strecke die Höhenmeter nur in einer Form überwinden kannst . . . Kehren, Anzahl 22. Das Netz ließ sich jedoch nicht genau darüber aus, wieder dieser "Stelvio" von seiner Beschaffenheit her, zu fahren war. Man sollte es herausfinden . . .

Nach der Einfahrt in besagte PR-AS-282 (man hätte schon von der Bezeichnung der Straße er ahnen können, was einen erwartet), fährst du ein Stück weit in der Foz de Andanios (Andaniosschlucht) am Rio (Fluss) Viboli entlang. Auf dem kurzen Stück Schlucht hast du auf einer Seite eine Felswand, auf der anderen den Viboli, bevor es über eine Brücke in das eigentliche Kehrengemetzel des Mini-Stelvio geht.

22 kurze Kehren die in ihrem Asphaltwechsel und ihrem Anstieg nicht extremer sein können. Geröll, Steine im Wechsel mit Teer, aber auch mit gut geteerten Abschnitten. Die Enge der Kehren läßt es eigentlich nicht zu, dass du immer auf deiner Fahrbahnseite bleibst, auch auf die Gefahr hin, dass von Oben einer entgegen kommt. Insgesamt ist es schwer die Gesamtsituation zu beschreiben, man muss es einfach selber mal gefahren sein, um es zu "erfahren" . . .

Oben angekommen, war die Freude aus 2 Gründen groß: man hatte die Herausforderung geschafft und irgendwie war es doch geil . . .

So spektakulär das Hochfahren war, so auch die Aussichten am Puerto de Casielles 

 

Irgendwann musst du dich dann auch wieder auf den Weg nach Unten machen.

Natürlich kommts dann so, wie man es vermutet hatte. Ein Gruppe portugiescher Motorradfahrer, die wir schon auf der Strecke irgendwo mal gesehen hatten, kam eben genau im dem Zeitfenster hochgefahren, in dem wir uns wieder nach Unten stürzten.

Die Kameraden vom westlichen Rand Europas hatten im Gegensatz zu uns teilweise auch Sozias dabei (wir sind selbst unsere Sozias). Hut ab! Wie wir dann aber auch feststellen konnten, gestaltete sich der Absteig wesentlich einfacher als der Aufstieg. Bei die Fahrt runterwärts entlang Rio Viboli fährst du außerdem direkt an der dann auf deiner Seite befindlichen Felswand mit Überhängen entlang.

Nach der "ganzen Aufregung" durfte es dann schon ein Café con Leche bei einer Pause sein. Diesen sollten wir im Restaurante El Desfiladero del Sella bekommen.

Dann hieß unser nächstes Ziel die Auffahrt nach Covadonga und den Lagos (Bergseen) von Enol und Ercina. Dieses sollten wir zunächst über die Weiterfahrt nach Norden auf der N-625 und ab Cangas de Onís/Cangues d'Onís der AS-114 und schließlich der AS-262 erreichen.

Wenn man pilgert gehört der Besuch in Covadonga eigentlich zum Pflichtprogramm. Der Wallfahrstort gilt als   d e r  Ausgangspunkt der Reconquista (Rückeroberung der Iberischen Halbinsel).

In Covadonga angekommen, stellten wir fest, dass ein eigenständiges Hochfahren in den Nationalpark leider nicht mehr möglich ist. Lediglich die Fahrt mit offiziellen Bussen ist noch erlaubt. Ich erinnere mich noch an die Jahre 2000 und 2004, als das Hochfahren noch möglich war und sich an den Wochenenden endlose Blechschlangen hochwälzten. Insofern die vollkommen richtige Entscheidung, den Indivualverkehr hier zu untersagen bzw. einzuschränken. Hier gäbe es Fotos aus längstvergangenen Tagen . . .

Für uns gings also wieder zurück nach Cangas de Onis/Cangues d'Onís. Vorher sollten wir uns noch mit Bocadillos stärken und die Bikes mit Sprit versorgen. Anschließend nahmen wir ab Arriondas/Les Arriondes noch die Bekannten N-634 die AS-251, AS-382 und schließlich die AS-117 um nach Canzana zu kommen.

Vom Stelvio de Casielles schwärmen/träumen wir heute noch . . .

 

 

11. Tag, Dienstag, 07.06.22

  Überraschungstour El Montero I. (Hinfahrt/Stauseen II.)

Nein, uns war nicht langweilig. Und nein, wir hatten auch nichts Besseres vor. Aber Ja, wir sind Wiederholungstäter, insbesondere dann, wenn wir Momente versuchen teilweise zurückzuholen und sich dann herausstellt, dass es doch nochmal funktioniert.

Und so sollten wir an diesem Morgen ziemlich weit "zurück" in den Osten fahren. Am Anfang dieser 275er Tour stand wie schon mal an einem der Tage davor, die Fahrt über den Puerto de Tarna mit allen seinen "Unannehmlichkeiten" auf der AS-117 und schließlich bis Riaño auf der CL-635 in Kastilien-León. An der Tanke in Riaño diesmal . . . oh my Dear . . . keine künstlichen, britischen Warteschlangen.

Dann gings für uns weiter auf der N-621 bis Boca de Huergano und von dort Richtung Süden auf der LE-215 bis zum Alto de las Portillas (1275 m) und ab da auf der P-215 bis Velilla del Rio Carrión. Auch hier sollte uns der Retro-Effekt wieder "einholen". Wie am 03.06.2019 holten wir uns in der Bar an der Hauptkreuzung des Ortes unsere Café con Leche ab. 

Und wieder sollten wir die Ruta de los Pantanos (P-210, Route der Stauseen) fahren. Das Highlight, die Befahrung der nördlichen Ufer der Embalses (Stauseen) de (von) Compueiro und Camporredondo. Die Komposition/Kombination aus astreinem Asphalt, Kurvenlagen, kaum Verkehr und Landschaft auf über knapp 50 Kilometern der P-210 ist nach wie vor unschlagbar.

Wir hatten zwar nicht über freies Fahren gesprochen, aber spätestens, nachdem wir von drei spanischen Youngstern überholt wurden, war freies "Fliegen" . . . jeder wie er konnte bzw. wollte. Spätestens am Mirador (Aussichtspunkt) Alto de la Vega konnten wir uns alle vier wieder lieb haben . . . Da war die P-210 aber noch nicht fertig mit uns. Bis Cervera de Pisuerga eine verdammte Kombi nach der anderen. Dort, in Cervera, war dann erst nochmal Tanken angesagt.

Wir sollten dann auf der CL-626 zunächst einmal in ruhigere Gefilde kommen. Bei Salinas de Pisuerga trafen wir auf diesen "Gleichgesinnten":

Wer ihn hier in "Metal" geschweißt hatte, ließ sich nicht rausfinden. Da wir jedoch, im Vergleich zu "ihm", noch mobil waren, sollten wir die südliche Umfahrung des Embalse de Aguilar (Stausee des Adlers) bis Aguilar de Campoo nehmen. Auch hier war der "Besuch" der Staumauer obligatorisch . . .

Wir hatten längst wieder Anschluß an die Tour Nordspanien 2019. Ab Aguilar de Campoo führte uns unser Weg schließlich wieder nach Norden, die P-220 über Brañosera brachte uns zurück nach Kantabrien. Wir bekamen noch eine kurze Dusche, waren aber ab dem Collado de Somahoz (1120m) wieder unserer damaligen Heimat aus 2019 ziemlich nah und mit Einfahren auf die CA-280 sollten wir einen Blick ins Alto Campoo werfen können. Natürlich sollten wir wieder hoch zum Mirador Fuente de Chiva fahren und wieder waren wir dem Himmel um den Pico Tres Mares so nah.

Mir fiel die Geschichte unseres damaligen Herbergsvaters Carlos (El Montero) über die Bedeutung des Namens, Pico Tres Mares (Gipfel der 3 Meere) wieder ein, dessen Gipfel unter anderem auch Pico Tres Gotas (Gipfel der 3 Tropfen) genannt wird. Jeder Tropfen Wasser der dort oben zu Boden fällt, kann seinen Weg am Ende in eines der 3 Meere nehmen finden . . . in welches ist (immer noch) ungewiss . . .

 

Beim Abfahren aus knapp 2000 Höhenmeter hat man in der Ferne auch noch den Embalse del Ebro (Ebrostausee) ausmachen können.

Unser Weg führte uns "zwangsläufig" ins El Montero, in dem wir bei Tour Nordspanien 2019 für 12 Tage Quartier genommen hatten. Zwangsläufig heißt, dass man zwar am Rande mal über die Option nachgedacht und auch gesprochen hatte, dorthin zu fahren und eine Übernachtung zu machen, das war aber vage Planung. Die Entscheidung hinzufahren und die Geschichte fortzusetzen fiel ein paar Tage vorher und dann entschlossen wir uns kurzfristig zu der Tour.

Mit Einbiegen auf die Zielgerade zum El Montero (CA-280) stellt sich schon eine gewisse "Unruhe" ein. Waren Lali und Carlos nach über 2, auch für Spanien, harten Jahren noch da . . .

Nachdem wir unsere Bikes auf dem Parkplatz abgestellt hatten, sah alles ganz normal aus. Man setzte sich in den schön gestalteten Vorgarten und wartete . . .

Lali kam heraus und nahm die Bestellung auf, ohne auf uns zu reagieren . . . sie hatte uns zunächst nicht erkannt . . . als sie dann genauer hinsah, merkte man wie die Erinnerung zurück kam . . . alles gut.

Die Frage nach Don Carlos (nicht den Hochprozentigen . . . hm, eventuell später . . .) wurde dann auch zu unserer Zufriedenheit beantwortet . . . der Herr des Hauses hatte sein Haupt zur gewohnten Siesta niedergebettet . . . auch hier alles im grünen Bereich. Zum Abendessen dann die ihm gebührende freudige Zurückhaltung über das Wiedersehen . . . hier nahm er wieder seine Rolle/Haltung als gediegener Gastgeber ein und bediente sein Gäste mit seinem ganz eigenen Habitus und Humor.

Fotos sind nur beispielhaft, natürlich gabs auch noch andere Köstlichkeiten. Jedenfalls wars auch kulinarisch für uns wieder mal ein absolut gelungener Abend im El Montero, erwartet außergewöhnlich . . . wir waren für einen kurzen Moment "Back . . . but to the Future" und damit ein Stück weit wieder zu Hause . . . im El Montero.

Wurscht, Käse und Brot war gestern . . . und vorgestern . . . möglicherweise wieder morgen.

 

 

12. Tag, Mittwoch, 08.06.22

Überraschungstour El Montero II. (Rückfahrt)

Nach einem reichhaltigen Frühstücksangebot im Jäger (El Montero) . . .

 

. . . gings für uns "leider"zurück nach Asturien.

Wir wollten ein paar aus 2019 bekannte, aber auch ein paar unbekannte Strecken fahren. Insbesondere ein Tourabschnitt aus 2019 musste nochmal gefahren werden, nachdem Many und ich damals einfach die Fahrbiest-Karte gezogen hatten, wo Dieter und die anderen im Cruise-Modus Schlucht und Landschaft sehen wollten.

Zunächst ging es für uns nach Norden auf die bekannte CA-280 durch den Naturpark Saja-Besaya über den Puerto (Pass) de Palombera (1280 m). Nach ca. 30 Kilometern auf die uns ebenfalls bekannte CA-182 . . . ein etwas mehr als 10 Kilometer deliziöses Kurvenbrettchen bis Puentenansa. Es hörte dann aber mit der CA-282 noch nicht auf. Auf den zusätzlichen über 20 Kilometer bei besten Lagen holte das Männchen mit dem Hammer nochmal richtig zum Schlag auf den Blumenkohl in deinem Kopf, von dem du glaubst, dass er ein Gehirn ist, aus.

Selbst nach dem Einbiegen nach Norden auf die N-621 wurde es nicht "besser". Eine breite Kurve nach der anderen jagt dich entlang des Rio (Fluss) Deva. Der Fluss und die Strasse bilden quasi die Grenze zwischen den Regionen Kantabrien und Asturien, je nachdem . . .

Irgendwann musst du dann deinem Blumenkohl (und dem Männlein) eine Pause gönnen, damit sich beider Kompaßnadeln wieder auf "Normal" ausrichten können, wenn es das denn überhaupt gibt . . . 

Und selbst nach dem Einfahren auf die AS-114 gings alls so weiter, zumindest bis zur nächsten Abbiegung hinter Trescares. Eine Strecke ohne Bezeichnung fuhren wir als Übergang zur AS-345, jener Strecke, von der man damals (2019) nicht viel sah, weil im anderen Genießermodus.

Wie man unschwer erkennen kann, liefen wir schon wieder Gefahr "ein paar" Spritzer abzubekommen, aber es sollte noch nicht soweit sein . . .  landschaftlich alles mal wieder im grünen Bereich.

Dann befuhren wir noch einmal die AS-114 Richtung Westen bis Benia de Onis und dort bogen wir schließlich wieder auf eine Nebenstrecke ohne Namen, die uns später auf die AS-115 bringen sollte. Wir befanden uns längst in der Sierra (Gebirgskette) de Cuera, einem Bergriegel zwischen der Atlantikküste und den Picos de Europa.

Mit diesem Abbiegen, so dachten wir, gings für uns in ruhigere Fahrwasser, als schon die nächste Überraschung auf uns wartete. Wir gerieten in eine Herde mit 1-PSlern . . .

Hier hieß es erstmal unsere Mehr-PSler ausmachen, damit gerade die Youngsters sich nicht erschrecken . . .

Es war nicht das erste Mal in Spanien, dass man plötzlichen Kontakt mit den lebenden Vorgängern unserer Sattelmaschinen hatte und es sollte bei dieser Tour auch nicht das letzte Mal sein . . .

Spätestens als wir uns endlich auf der AS-115 befanden meldete sich dieses untrügliche Gefühl . . . Bikerhunger. Dieses Gefühl konnten wir allerings auf den nächsten 7 Kilometern entlang des Bedón gerade noch durch das Primärbedürfniss Kurven kurz zurück stellen. Dann musste was zum Zerbeißen her.

In der Casa Morán bei La Puentenueva, in der sie Bar und Laden betrieben, sollten wir das bekommen, was jetzt ganz oben auf der Liste stand . . . nicht ohne vorher von den Einheimischen etwas argwöhnisch beäugt zu werden und einen unverständlich gemurmelten Kommentar abzufassen, von dem man maximal vermuten konnte, dass er für einen gedacht war . . . vorallem wenn man weiß, dass man in spätestens einer halben Stunde eh wieder weg ist und dann aber von der selben Person plötzlich auch noch ganz freundlich in ein Gespräch übers Motorradfahren verwickelt wird. Geht doch . . .

Wir wollten uns aber dann schon auch noch unserer   M a h l z e i t   widmen.

 

So schauts aus. Na gut, die örtliche Spezialität Cabrales, ich nenn ihn hier mal etwas despektierlich "Nordspanischen Spezialkäse" (Bitte in der Verlinkung nachlesen, um was es sich dabei genau handelt), ist nicht jedermanns Sache.

Schon klar, dass sich bei Käse grundsätzlich die Geister scheiden und eben jener Cabrales ist ein wirklich spezielles "Käsefrüchtchen". "Lecker" cremig, Reifeprozess (Schimmelkäse) und der damit einhergehenden Konsistenz, dem Geschmack und Geruch, eine Bikerunterbuchse, selbst nach einem mehrwöchigen Toutrageversuch, um Längen schlagen könnte. Aber wer kann schon von Erfahrungen aus einem derartigen Trageversuch berichten bzw. berichten wollen, wenn er ihn denn überhaupt überlebt hätte . . . Bilder im Kopf . . . an dem Nachschlag auf einem Extrateller, hatten sogar ausgesprochene Käseliebhaber, wie der Don und ich zumindest am nächsten, möglicherweise auch am übernächsten Tag noch zu "kauen".

Kleiner Tipp: Wenn man vom Geruch des Cabrales nicht über die Nahrungsaufnahme und -abgabe hinaus, bzw. dazwischen auch noch was haben will, dann sollte man sich den Käse entweder mit der Gabel zuführen oder sich zwischenzeitlich die Hände waschen, oder in gleich gar nicht verspeisen . . . ansonsten kann man es sich olfaktorisch noch ein wenig länger schmecken lassen, vorallem wenn man irgendwann die Handschuhe auszieht . . . Nachhaltigkeit also auch anders (gedacht) . . .

Insgesamt gesehen . . . wo findest du eine solche Lokalität mit den gezeigten Spezialitäten überhaupt noch . . .

Unsere Tour sollte indes weiter auf der LLN-14 Richtung Westen gehen. Ich bin mir heute nicht mehr sicher, ob diese Straße nach ihrer Bebauung jemals wieder von jemanden befahren wurde. Nur Spaß . . . natürlich gibts dort auch Ortschaften, aber aufgrund der Tatsache, dass man wieder einmal keiner Menschenseele begegnete und die Landschaft ihr übriges zum Einsamkeitsgefühl beitrug . . .

Dann fing es heftig zu regnen an, keine großen, schweren Tropfen, eher Sprühregen. Der Niederschlag machte unsere Weiterfahrt nicht einfach, und weil die Sichtverhältnisse enstprechend schlecht waren und sich bei der Weiterfahrt auf der AS-340 eher noch verschlechterten.

Wie es immer ist, uns kam am Collado de Igena eine Gruppe Motorradfahrer entgegen, die auf ihrer Seite der Fahrbahn zusätzlich zur Witterung auch noch damit zu käpfen hatten, dass es da ziemlich nach unten ging. Also fuhr der eine oder andere mindestens fahrbahnmittig und kam damit uns, die wir an der Felsseite entlang fuhren, gefährlich nahe. 

Mit Einbiegen auf die unbenannte Straße entland des Rio (Fluss) Zardón kein Niederschlag mehr und es stellte sich wieder der Effekt der Einsamkeit ein. Die unbenannte Straße führte uns irgendwann auf die bereits gefahrene "Bundesstraße" N-634. Wir nutzten das schnelle Teerband bis Lieres. Dort hatten wir nach ca. 1900 km am 29.05.22 bei unserer Anfahrt nach Nordspanien die A-64 (Autovia) verlassen, um das letzte Stück nach Canzana zu kommen.

Die AS-119 sollte unser Abschluss dieser Tour werden. Die Strecke entdeckten wir wie gesagt bereits am 29.05.22 auf der Anfahrt mit unserer Zugkombination (LocoMobil + 6er Anhänger von Werner Fischer). Sie ist das Verbindungsstück zwischen der A-64/N-634 und der AS-117 nach Norden bzw. nach Süden und wieder mal ein schönes Stück Straße mit breiten Fahrbahnen, gutem Asphalt und entsprechende Landschaft . . .

Am Ende der zweitägigen Überraschungstour einmal "El Montero" und zurück standen insgesamt knapp über 500 Kilometer auf unseren Tachos.

Keine Frage, ob sich dieser Ausreißer in unsere jüngste Vergangenheit gelohnt hat . . .

 

 

13. Tag, Donnerstag, 09.06.22

Tour NordWest (Leutchttürme)

Wie der Titel teilweise schon verrät . . . heute sollte es nochmal an die Küste gehen. Bis dahin . . .

. . . sollte es noch ein ziemlicher Weg sein.

Die ersten Thematiken, die man an dem Morgen zu lösen hatte, waren die südliche Umfahrung von Oviedo und das Tanken der Bikes. Beides sollte man in einem Aufwasch erledigen, womit dem richtigen Toureinstieg auf der N-634 (man wollte schnell in den NordWesten) nichts mehr entgegenstand. Bis Pravia nutzte man so "nette" Strecken wie die AS-353, die "Abkürzung" CD-2 und schließlich die AS-236, entlang des Rio/Riu Nalón.

Spätestens mit dem Befahren der AS-368 und der AS-352 war man in der Küstenbergwelt der Sierra (Bergkette) de los Faedos angekommen. Jetzt musste man nur noch die Auffahrt zur Peña De Los Vientos (Berg der Winde)/Alto (Höhe von) Brañaseca finden und auch fahren. Dort sollte man einen weiteren fantastischen Ausblick in die Berge und auf die Küste bekommen. Leider verpasste der Tourguide wieder einmal die richtige Abzweigung . . . Z E F I X ! ! ! . . . solche Aussichten machen die Orientierung nicht gerade leichter.

Aber es sollte noch ein weiteres, nicht geplantes Verfahren geben. Bei Llendepeña (SL-13) gings nach einer "steilen" Linkskehre auf ein frisch geteertes und damit verführerisches Stück Straße, die sich dann als Weg herausstellte und schließlich war Endstation auf einem Bauernhof. Auf halbem Weg zu dem Einödhof sollte noch ein verunglücktes Fohlen am Abhang liegen. Ein Anblick, der auf uns nicht gerade beruhigend wirkte.

Mit Einfahren auf den Hof, traf man auf zwei Anwesende, eine ziemlich seltsame Situation. Entweder man hatte im Wald das Lebkuchen-/Zuckerhaus der Gebrüder Grimm gefunden und die beiden Anwohner freuten sich auf ein bevorstehendes üppiges Bikermahl (rausfüttern brauchte man uns ja nicht mehr . . . sorry Jungs) . . . oder alles war ganz normal und nur der Situation geschuldet, dass sich 4 Biker dahin verfahren hatten, wo man noch nie zuvor so eine "Horde" zu sehen bekommen hatte . . . aber Moment. Hatte die männliche Person nicht irgendein/e Werkzeug/Maschine in der Hand die man laut gewissen Horrorfilmen auch zu anderen Sachen zweckentfremden konnte . . . wahrscheinlich/sicher liegts im Auge des Betrachters.

Wieder komisch: Als man nach dem Weg fragte, gabs eine Antwort, die uns nicht unbedingt weiterhalf. Es wurde auf einem "Waldweg" zur möglichen "Weiterfahrt" verwiesen. Da es für uns keine realistische Erwägung war, dort zu fahren, war für uns die Umkehr die Lösung. Also nochmal an dem Tierkadaver vorbei . . . und weiter auf der SL-13, wo wir auch eine kurze Pause an der Ziegenmühle (El Molin Cabrita) machten . . .

. . . bis man AS-367 und schließlich auf die N-632a traf. Als nächstes überfuhr man die Autovia del Cantabríco (A-8), um schließlich auf die Zielgerade CU-8 Richtung Cabo Vidio zu kommen.

Dort angekommen, zogen einen wieder einmal die unglaublichen Ausblicke in ihren Bann . . .

Puh, "wir" müssen hier aufhören bevor der "Sehnsuchtsschmalz" hoch kommt . . .

Jetzt sollte es auf Küstenstraßen weitergehen, die CU-6, die N-632a und die CU-3 sollte uns in die Küstenstadt Cudillero/Cuideiru gehen, es gab immer wieder einen Blick auf den Atlantik. Leider konnten wir den geplanten Mittagshalt in Cudillero/Cuideiro nicht umsetzen, am Platz mit den Restaurants, keine Parkplätze für Motorräder, also fuhren wir weiter. Dann gabs einen kurzen Halt am Strand des Adlers (Playa del Aguilar).

Dann gings doch noch zu Mittag. In San Esteban de Pravia fanden wir an der Mündung des Nalón eine passende Lokalität.

Kulinarisch einigermaßen zufrieden gestellt, sollte es dann für uns noch ein paar Kilometer nach Hause ins Canzana gehen. Hierzu befuhren wir zunächst die N-632, die SB-1, die AS-237 und noch ein paar andere kleinere Straßen, um nördlich an Oviedo vorbei zu kommen.

Und am Ende des Tages . . .

Und dann gabs "extra für uns" einen Sundowner . . .

 

 

14. Tag, Freitag, 10.06.22  

Abschlusstour NordOst II.

Letzter Fahrtag, letzte Tour, Abschlusstour Nordspanien III. Wir wollten an dem Tag nicht mehr krachen lassen, weil am Nachmittag bereits das Aufladen der Motorräder und die Vorbereitung in die Rückfahrt nach Deutschland anstehen sollte.

So sollte es nur einen kurzen "Auslflug" nach Norden in Richtung Küste und zurück geben. Wir wollten ein wenig Klein/Klein fahren. Die Tour begann wieder auf der AS-117 (und sollte da auch enden), bei El Entrego/L'Entregu wechselte man auf die AS-119 und bis Nava auf die bereits bekannte AS-251. Die N-634 Richtung Osten sollten wir nur kurz nutzen, um dann nach nicht mal 5 Kilomtern auf den AS-336/AS-255/AS-258 weiter nach Norden voranzukommen. Letztgenannte war uns bei den vergangenen Touren noch nicht untergekommen. Auf der versuchte man sich schön einzuschwingen, was jedoch mit mäßigem Erfolg gelang, weil an dem Morgen die Fahrbahn noch nicht so weit abgetrocknet hatte.

Nach ca. 15 Kilometern bogen wir wieder einmal in eine unbenannte Straße ein, die uns in einem Bogen später wieder zurück auf die AS-258 führen sollte. Irgendwo in der Pampa gönnten wir uns dann auch erstmal eine kleine Pause.

Nach dem kurzen Abstecher ins "Unkraut" sollte uns die AS-330 wieder in den Westen bis Villaviciosa bringen. Ein ziemlich schönes und einsames Stück Straße teilweise mit super Ausblicken.

Wir umfuhren dann Villaviciosa südlich und kamen so auf die AS-255, auf die wir wieder Richtung Süden einbogen, eine breite ziemlich schnell zu fahrende Landstaße. Dann bogen wir auf die AS-355 ein, wieder einer kleineren Staße mit wenig bis keinem Verkehr, aber fantastischen Aublicken.

Dann gings für uns auf der AS-357 zurück nach Nava und von dort wiederrum über die AS-251 und die AS-119a schließlich auf die AS-119, das schnelle, breite Teerband, auf der man es nochmal richtig fliegen ließ.

Leider war dann kurze Spaß schnell vorbei, als wir das letzte Stück Richtung Canzana auf die AS-387 einbogen. Mit dem Aufstieg zum Hotel (LV-4), unserem täglichen Tourbeginn und -ende, waren dann auch die letzten Meter dieser Nordspanientour auf 2 Rädern ausgerollt.

Dann gings ans Aufladen der Maschinen . . .

. . . ganz unbeobachtet war man allerdings nicht . . .

Nach grobem Zusammenpacken und Bezahlen der Unterkunft und der obligatorischen "Entspannungsübungen", war mit Javier noch vereinbart, in Pola einen kulinarischen Abschlussabend zu machen. Es sollte hier unseren Chauffeur geben . . .

In dem von Javier empfohlenen Restaurant "Meson La Mina" in Laviana, sollte es für uns essenstechnisch keine Experimente mehr geben, zumindest waren uns die meisten Speisen eh schon bekannt, sodass man die Dimensionen und die Konsistenzen einschätzen konnten . . . dachten wir . . .

So durften wir zum Schluß noch feststellen, dass es auch in Nordspanien mächtige "Stiersohlen" gab. Somit endete wieder ein gelungener Abend.

 

 

15./16. Tag, Samstag/Sonntag, 11./12.06.2022 

Aufladen und Rückfahrt Pola de Laviana/Canzana - Nürnberg/Röthenbach

Wieder war der Tag gekommen, an dem wir nach Hause fahren sollten . . . da hatte man noch etwas mehr als 1900 Kilometer vor sich.

Trotzdem war die Stimmung ausgelassen und das Wetter unkompliziert.

Irgendwann im Laufe des Sonntagvormittags ist man dann auch zu Hause angekommen. Beim Abladen (so wie bei der Abfahrt) war unser Ehren-Loco Bedri dabei.

Schließlich wurde noch Werner Fischers Anhänger nach Igensdorf/Kirchrüsselbach zurückgebracht.


 

F a z i t

 

Die TagesTouren

Bei knappen 2400 Kilometern in 10 Touren, die wir heuer (2022) in Nordspanien fahren konnten, hat man viele unbekannte Strecken erkunden können.  Wieder waren die Touren von abwechslungsreichen Landschaften und Asphaltbeschaffenheiten geprägt. Die Highlights:

- mehrmalige Fahrt über den Puerto de (Pass von) San Lorenzo  auf der AS-265 (rechtlicher Hinweis auf Urheberschaft der Kartenansicht) in beide Richtungen mit seinen Begebenheiten rund um gewisse Weidetiere 

- die N-625 in beide Richtungen zwischen dem Ponton-Pass (Puerto de Ponton) und Cangas de Onís/Cangues d’Onis

(rechtlicher Hinweis auf Urheberschaft der Kartenansicht) mit der mehrmaligen Durchfahrung der Schlucht (Desfiladero de los Beyos) von Beyos

- der Stelvio von Casielles (rechtlicher Hinweis auf Urheberschaft der Kartenansicht)

- der Besuch der Höhle (Las Cuevonas)  La Cuevona de las Cuevas (Foto1 + Foto2)

- die gigantischen Ausblicke (Berge und Meer, Küstenlinie) an den Aussichtspunkten, insbesondere am Mirador de Fito/Fitú (Foto1 + Foto2)

- wieder einmal das Stauseepanorama von Riaño

- und auch wieder die Ruta de los Pantanos mit der Stecke entlang des Stausees von Camporredondo entlang der P-210

(rechtlicher Hinweis auf Urheberschaft der Kartenansicht).

- die Tour vom 01.06.22 (Tour der Stauseen I.) in dem Komplettpaket

Und ums nicht zu vergessen, unser Ausflug zurück in die jüngste Vergangenheit:

der eine Abend im El Montero mit dem gewohnt warmen Empfang durch Lali und Carlos und dem ausgezeichneten Verköstigungen zu Abend und in der Früh. Wieder denken wir mit Wehmut daran zurück.

Die gesamte Aufzählung ist wieder nur ein kurzer Rückblick was wir heuer mit Schwerpunkt Asturien und in den Regionen Kastilien-León und Kantabrien fahren konnten.


Die KultTouren

Mit Oviedó und Gijon waren 2 Städte auf unserem Programm, die wieder einmal unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite Oviedo, die Hauptstadt von Region und Fürstentum Asturien mit seiner einmaligen Altstadt. Und da Gijón, die Stadt am Atlantik mit Schwerpuntk Fischerei und Indurstrie.

Leider schafften wir es dieses mal nicht León (Region Kastilien-León) die Hauptstadt des ehemaligen Königreichs León zu besuchen. Es war vorbereitet, dann versuchen wir es eben bei der nächsten Nordspanientour.

 

Das Team 

Dieses Mal konnten wir nur zu viert fahren. Immer getragen von dem Willen zum maximalen Spaß (Jünger des Unfugs), in einem kurzen Zeitabschnitt, die wir zusammen auf Touren verbringen dürfen, auch wenns unterscheidliche Tagesformen und -stimmungen gibt und es hie und da zwickt.

Lasst uns zusammen langen/halten und die Welle so lange weiter reiten, wie es eben geht . . . 

 

Die Unterkunft

Mit dem Canzana hatten wir wieder einen zentralen Ausgangspunkt mit fast allen Annehmlichkeiten (Parkplatz für Zugfahrzeugkombi, außerhalb aber verkehrstechnisch gut angebunden) gefunden. Essenstechnisch war es leider so, dass auch das Canzana einen der Pandemie geschuldeten eingeschränkten Betrieb unterlag und man langsam begann wieder auf normale Frequenzen hochzufahren.

Trotzdem waren die Speisen, die wir dort bekamen hervorragend. Insgesamt wurden wir sehr liebevoll behandelt. Die Zimmer sind für 2 Personen ausreichend, der Blick von der Terrasse auf die Umgebung und Pola de Laviana, phänomenal.

Unser Herbergsvater Javier muss besonders erwähnt werden. Ein Macher mit dem entsprechenden Netzwerk. Trotz seines scheinbar vollen Terminkalenders hat er es immerhin an 2 Abenden geschafft sich ausschließlich um uns zu kümmern und dabei sogar den Chauffeur für uns zu geben.

 

Leider verging die Zeit wieder einmal wie im Flug und eine großartige Tour ging wieder einmal viel zu schnell zu Ende.

Aber soviel ist sicher:

 

Nordspanien wir kommen sicher wieder . . . wann, das kann man heute noch nicht sagen, weil uns die Welle weiter treibt . . .

 

 

 

Stand: 09.01.23

 

Moto-Aventura  | locos.de.curvas@googlemail.com